
Titelbild: Izzy Schreiber
Ich wurde in letzter Zeit immer wieder nach Südkorea-Tipps gefragt.
So viel vom Land habe ich ehrlich gesagt leider noch nicht gesehen, dafür kenn ich mich aber in Seoul ganz gut aus. Man spricht es übrigens wie die Seele auf English, also «Soul» aus, und nicht etwa SEoul. Die Geschäfte in Seoul lieben es natürlich auch ganz viele Wortspiele damit zu kreieren, wie zum Beispiel «Seoulfood» oder so…
Und da ich nun gerade mal wieder in Seoul bin, mit Body and «Seoul» (hahaha…auch ich kann mit dem Wort spielen), möchte ich meine Tipps mit Euch allen teilen.
Im Februar durfte ich ja bereits fürs Friday Magazine ein paar Tipps veröffentlichen.
Nun möchte ich diese nochmals aufgreifen und ergänzen. Für jedes Thema möchte ich Euch eine typisch-koreanische Version vorstellen, und etwas, das vielleicht eher nicht dem Korea-Klischee entspricht. Und am Schluss hab ich sogar noch ein paar Bonustipps für Euch.
Viel Spass beim lesen!
Beauty:
Makeup Pub: der kalorienarme Feierabend-Drink
Das allererste Makeup-Pub wurde im letzten Herbst von der koreanischen Beautymarke „eSpoir“ eröffnet. Süsse Verpackungen mit farbenfrohem Inhalt laden zum „Feierabend-Makeupcocktail“ ein. Aus den Zapfhahnen kommt hier aber kein Bier, sondern Foundation oder Glow, die Getränkeflaschen im Hintergrund dienen lediglich als Dekoration. Eine gesunde Alternative zum Feierabendbier.
eSpoir Make Up Pub, 10, Hongik-ro 6-gil, Mapo-gu, Seoul
innisfree: Nachhaltige K-Beauty
Wir alle kennen die lustigen bunten koreanischen Beautyprodukte, wo die Verpackung meist so süss, wie deren Inhalt ist. Zurzeit findet ein grosses Umdenken statt, Nachhaltigkeit und Natürlichkeit rutschen stärker in den Fokus. „innisfree“ ist einer der Vorreiter. Sie arbeiten mit lokalen, natürlichen Produkten, viele von der koreanischen Vulkaninsel Jeju, verzichten auf Tierversuche und auch bei den Verpackungen und Transport setzen sie auf Nachhaltigkeit.
Shopping:
Boy+: Ein Muss für jede Fashionista
Boy+ ist ein Conceptstore im Herzen Gangnams, mit den coolsten koreanischen Streetwearlabels, wie ADERerror, Clutstudio, Kye und vielen mehr. Hier kommt das ganze kreative Potential lokaler Designer, die oft auch schon international erfolgreich sind, ans Licht. Boy+ führt auch vereinzelte handverlesene ausländische Marken, was für den Brand sozusagen einem koreanischen Ritterschlag gleichkommt.
16, Seolleung-ro 157-gil, Gangnam-gu,
Common Ground: die grösste Schiffscontainer-Shoppingmall der Welt
In den zweihundert Containern findet man erschwingliche kleine bis mittelgrosse koreanische Designs, gemischt mit coolen internationalen Marken. Wer zwischendurch eine Stärkung braucht, kann zum Beispiel im Doré Doré Regenbogenkuchen essen.
200, Achasan-ro, Gwangjin-gu, Seoul
Drinking:
Urban Space und Urban Source: Hier macht man die coolsten Instabilder
In zwei alten Lagerhallen findet man das Urban Source Café/Restaurant mit wunderschöner Dachterrasse und die spacige Urban Space Bar mit einem riesigen Pool aus Plastikbällen, XL-Teddybären, und Gummischwänen. Die Drinks sind süss und ausgefallen, sie kommen im Vogelkäfig, Minieinkaufswagen oder Teekännchen daher. Ein Muss für jeden „Instaholic“!
9, Yeonmujang 3-gil, Seongdong-gu, Seoul
Paper Street Café: zu Gast bei Freunden
Das Paper Street Café wurde von der südkoreanisch-südafrikanischen Künstlerin Sunya, ihrem Bruder „Q“ und ihrem Mann Loren gegründet. Es ist eine Mischung zwischen Café und Kulturplatz, ein beliebter Treffpunkt lokaler Künstler. Die Gastgeber empfangen ihre Gäste, als wärs ihre eigene Stube und gerne nehme sie sich Zeit ihren Gästen die besten Seoul-Tipps zu verraten. Regelmässig finden an den Wochenenden Dayparties auf der hauseigenen Dachterrasse oder Pop-Up Märkte statt. Der ideale Ort um sich wieder zu zentrieren, wenn man im hektischen Seoul seine Orientierung verliert.
206-24 Ojang-dong, Jung-gu, Seoul
Entspannung:
Prima Hotel Spa: einmal häuten bitte!
An der Rezeption, nennen sie es zwar bescheiden „Sauna“, das Spa des Hotel Prima hat jedoch alles was es in einer traditionellen „Jimjilbang“, einer koreanische Sauna, braucht: Eine Bäderlandschaft mit Quellwasser, verschieden temperierten Becken, Dampfbad, Sauna, Freiluftbecken in Vulkanstein und Plastikmassagetische für das „Seshin“, ein koreanisches Ganzkörperpeeling: „Ajummas“ (Tantchen) schrubben Deinem Körper die alte Haut ab. Sie kennen keine Gnade, dafür ist die Haut danach so sanft ein Babypopo.
Eintritt: Ca. 20 Franken, Seshin: ca. 35 Franken, das Spa ist geschlechtergetrennt
536 Dosan-daero, Gangnam-gu, Seoul
Sulwhasoo: ein architektonisches Meisterwerk
Sulwhasoo ist eine der teuersten koreanischen Kosmetikmarken. Im dazugehörigen Kosmetikzentrum werden verschiedene Gesichts-und Körperbehandlungen angeboten. Vorbeizuschauen lohnt es sich aber vor allem wegen der Architektur des Hauses, welches vom koreanischen Architekten Iroje in Zusammenarbeit mit dem Designbüro Neri & Hu entworfen wurde.
18, Dosan-daero 45-gil, Gangnam-gu
Party:
Luxury Su Noraebang: Party im Puppenhaus
Karaokebars (auf Koreanisch „Noraebang“) sind in Korea hoch im Kurs. Das Luxury Su Noraebang ist eine der edelsten „Norae“-Locations, sie schaut aus wie ein überdimensionales Puppenhaus. Durch eine grosse Fensterfront können voyeuristische Passanten die wilden Norae-Parties verfolgen, aber nur optisch, denn der Gesang bleibt in den einzelnen schalldichten Räumen, die man alleine, zu zweit oder mit seinen Freunden mietet.
37, Wausan-ro 21-gil, Mapo-gu, Seoul
Faust: Undergroundparty im dritten Stock
Im House- und Elektroclub Faust ist alles etwas anders. Er liegt nicht, wie üblich, im Untergeschoss, sondern im dritten Stock, anstelle eines aufwendigen Interieurs imitiert er die Kargheit eines Rohbaus, und von der Dachterrasse kann man über die Lichter Itaewons schauen. Im Herzen von Seouls fast nicht existierender Rotlichtszene lockt er einheimische und ausländische Partytiere wischen 25 und 35 an, und genau so bunt wie das Publikum sind auch die DJ’s. Lokale Residents wechseln sich mit bekannten DJ’s aus der ganze Welt ab.
Der Eintritt beträgt zwischen 15 und 20 Franken.







Und zu guter Letzt noch weitere generelle Tipps:
-Zum Shoppen immer den Pass mitnehmen: Ab 30’000 Won (ca. 30 Franken) wird in vielen Geschäften gegen Vorweisen des Passes die Mehrwertsteuer gleich abgezogen.
-Uber ist hier noch nicht so populär, und oft teurer als Taxis. Deshalb lädt Ihr am besten die App «Kakao Taxi» herunter. Kakao ist das koreanische WhatsApp, falls Ihr mit Koreanern chatten möchtet, lädt Ihr am besten auch gleich die Kakao App herunter.
-Die Navigationsfunktion von Google Maps funktioniert in Südkorea nicht. Deshalb am besten die App „Naver“ herunterladen oder Kakao Maps herunterladen.
-Restaurants sind zum essen da, nicht zum verweilen. Falls ihr gemütlich mit Freunden quatschen möchtet, lieber nach dem Essen noch in einen Coffeeshop gehen.
-Essen kann man fast überall gut und preiswert, deshalb bin ich nicht extra auf das Thema eingegangen. Vegetarier haben es eher schwierig, als Veganer verhungert man, ausser man bewegt sich im Expat-Quartier Itaewon.
-Wenn Ihr in einem BBQ-Restaurant seid, gibt es meist Stühle, die wie Mini-Fässer mit einem Polster ausschauen. Nehmt das Sitzpolster weg, so könnt Ihr Eure Jacken und Taschen im Sitz verstauen, damit es danach nicht nach Essen riecht.
-Tee ist ein Luxusgut. Guter Tee ist schwer zu finden und sehr teuer. Wenn Ihr gerne jeden Morgen Euren Tee trinkt, dann nehmt ihr am besten ein Pack Teebeutel mit nach Korea.